Zum Saisonende (12.-17. Oktober) fanden in diesem Jahr die Titelkämpfe der offenen Klasse in Groveland, Florida statt. Nach einigen Jahren, in denen die Wettkampfbedingungen bei der WM nicht immer optimal waren, gab es in diesem Jahr keine Kompromisse. Die Anlage ‚Sunset Lakes‘ der Traversfamilie mit drei Wettkampfseen bot die bestmöglichen Bedingungen für alle Athleten. Zahlreiche Rekorde wurden hier in den letzten Jahren aufgestellt und das ließ auch für die WM einiges erwarten.
Das deutsche Team reiste zur Vorbereitung schon einige Tage vor Wettkampfbeginn nach Florida, um die guten Trainingsbedingungen zu nutzen. Mit 6 Teilnehmern/innen war die Mannschaft sehr gut besetzt: Geena Krueger, Kim Niederbäumer, Charlotta, Chiara und Giannina Bonnemann sowie Mirco Kosfeld zeigten sich optimistisch, auch in der Teamwertung wieder einmal ein gutes Ergebnis liefern zu können.
Leider musste Giannina am letzten Trainingstag noch einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Beim dritten Sprung kam Sie in der Luft aus dem Gleichgewicht und landete mit dem Gesäß auf einem der Skier. Beim Sturz zog Sie sich eine starke Prellung im unteren Rücken und Steißbein zu. Ein starker Bluterguss ließ Ihren Start im Wettkampf erst einmal sehr fraglich werden.
Nach einer sehr schönen Eröffnungsfeier im Park Lake David in Groveland starteten die Wettkämpfe am Dienstag mit den Vorläufen.
Das deutsche Team zeigte in der Summe eine sehr starke Leistung und erreichte am Ende den 10. Platz in der Nationenwertung, das beste Ergebnis in dieser Kategorie seit vielen Jahren.
Hier die Ergebnisse der einzelnen Läuferinnen und Läufer.
Chiara Bonnemann:
Chiara schaffte eine persönliche Bestleistung im Slalom mit 1 Boje bei 10,75 m und hatte Hoffnung auf einen Finalplatz. Leider reichte es am Ende nicht ganz, der 13. Platz war jedoch trotzdem ein Riesenerfolg.
Charlotta Bonnemann:
Trotz Ihrer Zusatzaufgabe als Team-Physio zeigte Charlotta sehr starke Leistungen auf dem Wasser. Sie erreichte zwei persönliche Bestleistungen im Springen (43,60 m) und Trickski (5760 Punkte), dies alles trotz einer leichten Blessur am Knie. Mit einem sehr guten Slalom-Run von 2 / 11 m, ergab sich am Ende für Sie auch noch ein 9. Platz in der Kombination.
Geena Krueger:
Geena ist eine der besten Slalomläuferinnen in Europa und hat bei EM und WM bei guter Form immer Medaillen- und Finalchancen. Während der Saison musste sie in diesem Jahr jedoch immer wieder mit Verletzungen kämpfen und daher war ihr Start in den Wochen vor der WM nicht ganz sicher. Sie konnte dann aber zum Glück sehr gut trainieren und scheiterte im Vorlauf nur ganz knapp an der 11-Meter-Leine.
Kim Niederbäumer:
Kim hatte auch mit den Nachwirkungen einer Verletzung aus der Saison 2020 kämpfen. Sie brachte aber in Anbetracht der Umstände eine sehr stabile Leistung und erkämpfte wichtige Punkte für das Team.
Im Springen übertraf Sie mit 35,70 m Ihre Trainingsleistung. Beim Slalom war Sie mit Ihren 2 Bojen bei 12 m nicht ganz zufrieden, hier hatten die Trainingsergebnisse etwas mehr versprochen. Im Trickski wurden Ihr einige Tricks gestrichen und sie stürzte leider beim Flip.
Mirco Kosfeld:
Mirco ging im Slalom an den Start. Auch bei ihm waren die Trainingsleistungen vielversprechend. Sein Wettkampf-Score von 1,5 Bojen bei 12 m war dann leider etwas weniger als erhofft.
Giannina Bonnemann:
Giannina war als Titelaspirantin im Trickski und in der Kombination angereist. Nach den Siegen bei der EM im Sommer und bei den US Open waren das sicher keine zu hoch gesteckten Erwartungen. Wegen der Trainingsverletzung stand hinter diesem Ziel jetzt aber plötzlich ein großes Fragezeichen.
Die Schmerzen waren noch groß, aber Giannina wollte einen Start im Slalomvorlauf unbedingt probieren. Mit ihrem starken Willen und vollem Einsatz erreichte Sie das Wunschergebnis von 3 Bojen bei 11m. Das machte Hoffnung, aber es war nicht sicher wie sich die Verletzung im Springen und Trickski auswirken würde. Leider verpasste Sie in der nächsten Disziplin mit 47,70m das Sprungfinale knapp um 40 cm. So schwanden leider auch die Chancen auf eine Medaille in der Kombination. Im Trickski gelang Ihr nach einem Sturz nochmal eine Kraftleistung, mit einem starken zweiten Lauf erreichte Sie mit 6800 Punkte die Qualifikation für das Finale.
Leider langte es im Finale nicht für einen vorderen Rang. Ohne Verletzung wäre für Giannina als amtierende Europa-Rekordlerin in jedem Fall mehr als ein 11. Platz drin gewesen.
In der Kombination blieb für Giannina am Ende der undankbare 4. Platz, den Sie bravourös mit der Verletzung erkämpft hat.
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